Handlungsforschungsprojekt

Ergebnis! Das Handlungsforschungsprojekt wurde sehr gut bewertet – Danke an alle, die mir durch ihre Teilnahme ermöglicht haben, hier gute Forschung zu betreiben.

Das inhaltliche Ergebnis war, dass die jungen pädagogischen Fachkräfte durch die Fachschulen nicht explizit auf vorurteilsbewusstes Arbeiten vorbereitet werden. Es gibt aus den Schulen kaum Impulse und Strategien für die konkrete Umsetzung einer diskriminierungskritischen und diversitätssensiblen Haltung.

Der folgende Teil dokumentiert meine aktive Arbeit zu der Forschung, die dem Handlungsforschungsprojekt und auch der Masterthesis zugrunde liegt. Alles, was nachfolgend zu lesen ist, ist seit dem Sommersemester 2022 auf dieser Webseite zu finden und soll – sozusagen als Erinnerungsstück für mich und als Möglichkeit für Interessierte, die Anfänge nachzulesen – erhalten bleiben wie es ursprünglich veröffentlicht wurde.

 

Erhebung zur Vorbereitung auf vorurteilsbewusstes Arbeiten bei jungen pädagogischen Fachkräften durch Ausbildung von staatlich geprüften Erzieher*innen in den Fachschulen für Sozialpädagogik

Ich studiere an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Bildung (M. A.) im 3. Fachsemester. Im Rahmen des Handlungsforschungsprojekts wird während des 3. und 4. Fachsemesters eine Forschung zu einem Thema

Meine quantitative Erhebung zum Handlungsforschungsprojekt (HFP) im Rahmen des Masterstudiums Soziale Arbeit und Bildung an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden beschäftigt sich mit der Thematik der schulischen Vorbereitung junger pädagogischer Fachkräfte (pFk) auf vorurteilsbewusste Bildungs- und Erziehungsarbeit.

Betreut wird sie von Alexander Maier.

Wer mehr über mich wissen möchte, ist hier gut aufgehoben.

Einladung Hier geht es zur Vorab-Information für diejenigen, die dabei sein möchten.

Auf der Seite kann sich jeder auch jetzt schon anmelden, damit niemand den Start verpasst.

 

Zum Hintergrund der Forschung:

Junge pädagogische Fachkräfte zeigen im Alltag im Umgang mit Kindern und den Familien im Handlungsfeld von Krippe und Kindertagesstätte (Kita) bedingt eine reflektierte Haltung auf ihr eigenes vorurteilsbewusstes Arbeiten. Die Fachstelle Kinderwelten (FSt KW) für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung im ISTA Institut für den Situationsansatz / INA Berlin gGmbH, deren Tätigkeit vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! gefördert wird, engagiert sich dafür, dass in Krippe und Kita Antidiskriminierung verankert wird (vgl. Akeela, Wagner 2021: 1). Diskriminierung durch vermeintliche Zugehörigkeiten und Zuschreibungen in Bezug auf Identitätsmerkmale in den Alltag in Bildungseinrichtungen in der frühen Kindheit bereits Kinder und Erwachsene betreffend Einzug gehalten. Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung hat zum Ziel, das Miteinander in Krippe und Kita und die pädagogische Praxis diversitätssensibel und diskriminierungskritisch zu gestalten (vgl. ebd.: 2).

Zur Forschung selbst:

Um Kindern ein gelingendes Aufwachsen, das geprägt von Anfang an von einem wertschätzenden und demokratischen Miteinander, frei von Diskriminierung und mit echten Partizipationsmöglichkeiten zu ermöglichen, ist es essenziell, dass die Fachkräfte in ihrer Arbeit und Haltung eine vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung entwickeln. Hier stellt sich folgende Forschungsfrage: Wie gezielt (oder umfassend) ist die Vorbereitung junger pädagogischer Fachkräfte (pFk) durch den schulischen Anteil der Ausbildung zur Erzieher*in auf vorurteilsbewusstes Arbeiten im Tätigkeitsfeld von Bildung und Erziehung?

Der Rahmenlehrplan für die Fachschulen für Sozialpädagogik, der von der Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossen wurde, beinhaltet vorurteilsbewusste Erziehung als einen Themenblock im Rahmen der Ausbildung für staatlich anerkannte Erzieher*innen (vgl. KMK 2020: 32). Eine Erhebung, die in den Fokus nimmt, inwiefern dies auch umgesetzt wird, konnte nicht ermittelt werden.

Im Rahmen der Forschung wird im Sommer 2022 erforscht, wie junge pFK, die in den Jahrgängen 2020/21 und 2021/22 das Anerkennungsjahr als staatlich anerkannte Erzieher*innen absolviert haben, die Vorbereitung durch die Fachschule auf vorurteilsbewusste Erziehung empfunden haben.

Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung wird im Kontext dieser Forschung verstanden als inklusives Praxiskonzept für die Arbeit in frühpädagogischen Einrichtungen verstanden, das Bildung für alle und Schutz vor Diskriminierung als Ziel hat (vgl. Wagner 2016: 2 ff.). Selbstbild und Identität ohne normative Zuschreibungen von und bei Kindern zu stärken, liegen mit im Verantwortungsbereich der Bildungsinstitutionen. Ziele im Rahmen Vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung sind die Stärkung der kindlichen Identität, Ermöglichen von Erfahrungen mit Vielfalt und Diversität, Anregen kritischen Denkens zu Gerechtigkeit und Fairness sowie Engagement gegen Unrecht und Diskriminierung (vgl. ebd.).

Die quantitative Befragung wird methodisch mittels Online-Fragebogen mit Skalen- und Auswahlfragen über verschiedene Fachschulen für Sozialpädagogik und diverse Träger von Kindertagesbetreuungen an Absolvierende des Anerkennungsjahres versendet. Durch die Befragung über diese unterschiedlichen Zugänge zu den Absolvierenden wird eine Teilerhebung mit Zufallsauswahl erfolgen. Die Ergebnisse aus dem Online-Tool (SoSci) werden automatisch kodiert. Das Ergebnis soll durch den Einsatz von Statistik- und Analyse-Software deskriptiv ausgewertet werden, Berechnungen von relativen und/oder absoluten Häufigkeiten werden erstellt, Mittelwerte und ggf. Standardabweichungen werden berechnet, sodass unter Umständen Rankings (evtl. in Kreuztabellen) dargestellt werden können. Die Ergebnisse werden ermittelt und zusammengefasst.

 

In der Masterthesis plane ich anhand der Forschungsergebnisse Fortbildungsmaßnahmen zu beleuchten und meine Fachkraft-Seminare weiterzuentwickeln.

Literatur zur Forschung:Literatur

Das HFP wird sich unter anderem auf folgende Literatur zur Thematik stützen:

  • Akeela, Amna Janne; Wagner, Petra (2021): Antidiskriminierung in der Kita verankern.
  • Ali-Tani, Caroline (2017): Wie Kinder Vielfalt wahrnehmen: Vorurteile in der frühen Kindheit und die pädagogischen Konsequenzen.
  • Eder, Clara (2022): Vorurteilsbewusste Bildung von Anfang an. Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Kultusministerkonferenz (2020): Rahmenlehrplan für die Fachschule für Sozialpädagogik.
  • Richter, Sandra (2022): Vorurteilen und Diskriminierung in der Kita begegnen. Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung als inklusives Praxiskonzept. Freiburg, Basel, Wien: Herder.
  • Wagner, Petra (2016): Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung. Ein inklusives Praxiskonzept für die KiTa. nifbe – Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung.
  • Wolter, Berit (2021): Demokratiebildung im Bereich Kita in den Bildungsprogrammen der Bundesländer. Rechercheergebnisse.
  • Sowie weitere, zahlreiche Materialien, insbes. von der Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, Institut für den Situationsansatz (ISTA), Internationale Akademie INA Berlin gGmbH.

 

Vorgesehener Zeitplan für die Forschung:

Juni/Juli 22 Vorbereitung des HFP:

·         Literaturrecherche

·         Grundlagenanalyse – Zustand, Kontext, Definitionen

·         inhaltliche Erarbeitung des Fragebogens

·         Erstellung des Online-Fragebogens

·         Pretest

·         Kontaktaufnahme zu Fachschulen und Trägern

August/ September 22 Datenerhebung bei jungen pädagogischen Fachkräften
Oktober 22 – Januar 23 Auswertung und Aufbereitung der gewonnen Daten
1. Quartal 23 Erstellung der Prüfungsleistungen zum HFP:

·         P4

·         Wissenschaftlicher Artikel